Kirchenchor St. Johann im Pongau


Das Bauwerk

Im Außenbau erscheint die Pfarr- und Dekanatskirche (60 m lang, 27 m breit) mit ihrem 33 m hohen, beherrschenden Westturmpaar und dem qualitätsvollen Bruchsteinmauerwerk als signifikantes Denkmal des gotischen Historismus der sog. Gründerzeit mit ausgeprägten urbanen Ansprüchen. Im Grundriss stellt sich die Anlage als dreischiffige, sechsjochige Halle mit schmäleren Seitenschiffen über achteckigen Pfeilern und einfachen Kreuzrippengewölben (nach dem Vorbild der Stadtsalzburger St. Blasiuskirche) dar, der ein eingezogenes einjochiges Presbyterium mit Chor im 3/8-Schuss folgt. Die Sakristei sowie zwei Nebenkapellen ummanteln in Dimension eines umfunktionierten Chorumganges den Chor, der im Scheitel gegen Osten einen kleinen Portalvorbau besitzt.

Die beiden Westtürme bergen südlich im Untergeschoß eine Lourdeskapelle, im Norden die Treppenanlage; zwischen ihnen befindet sich über einem Vorjoch die Musikempore mit der Orgel und dem Westfenster. Mehrfach abgetreppte, kräftige Strebepfeiler leiten den Schub der ganz aus Tuffstein gemauerten Gewölbe ab, so dass die dreiteiligen hohen Fenster, im Presbyterium mit Glasgemälden geschmückt, dem 19 m hohen Innenraum einen Flut des Lichtes spenden.
Die Westturmfassade ist an den Ecken mit mehrfach abgetreppten Strebepfeilern bewehrt, die bis in die Höhe des Glockengeschosses reichen. Sie weist nach einer Vorhalle ein doppelflügeliges Mittelportal auf, in dessen Tympanon ein Marienbild gemalt ist. Über einer Galerie, deren Brüstung in Form von Dreipässen durchbrochen ist, liegt das große, neogotische Westfenster mit Rosetten sowie der mit Blendarkaden gegliederte Giebel. Die im Grundriss quadratischen Türme bilden am Dachansatz kleine Dreiecksgiebel mit Kreuzblumen aus und enden in schlanken, achtseitigen Pyramidendächern.
Unter der Orgelempore findet man eine Bauinschrift "Ecclesia aedificata ab anno 1855 usque ad III. Septembris MDCCCLXXIII". Durch die gegenüberliegende Tür gelangt man in die Lourdeskapelle im südlichen Turmgeschoß. Welches eine marmorne Madonna von Otto Katzlberger (1967) sowie einen polychromen Grabheiland von Jakob Adlhart (Hallein, 1955) besitzt.